Filmprojekte aus und über Mecklenburg-Vorpommern erhalten finanzielle Hilfe vom Land. Rund 520.000 Euro hat eine Jury für Filmdrehs und Vorhaben vergeben.
So soll ein Dokumentarfilm von Grimme-Preisträgerin Annekatrin Hendel über die Ferieninsel Hiddensee in den vergangenen 100 Jahren entstehen. Dafür sind 125.000 Euro zugesagt worden. Der Streifen präsentiere eine Collage aus Erinnerungen, Biografien und Zäsuren in vier verschiedenen Wertesystemen und reflektiere die Zerrissenheit der deutschen Geschichte, heißt es von der Filmförderung MV.
In einem weiteren Dokumentarfilm mit dem Titel „Ich friere in der Sonne“ begleitet Regisseur Frank Amann fünf Neubrandenburger Jugendliche im Alter von 12 bis 14 Jahren, die in einer Trabantensiedlung aufwachsen. In – von Schriftstellerin Mirijam Günter geleiteten – Literaturwerkstätten erobern sie sich ihre Sprache, schreiben und sprechen über ihre Gefühle, Zweifel und Ängste. „In dieser entscheidenden Lebensphase bis zum Schulabschluss werden sie mit den Herausforderungen der Pubertät und ihrer Herkunft konfrontiert“, so die Filmförderung MV, welche die Produktion mit 50.000 Euro unterstützt.
Im Bereich Produktion werden fünf Projekte zur Förderung empfohlen, darunter vier Dokumentarfilme und eine Kurzanimation.
„Go Clara go” (55.000 Euro, Inselfilm) von Sylvie Kürsten taucht in die avantgardistische Kunstszene ein, die vor 50 Jahren Chemnitz und den Ostseeraum prägte. Der Dokumentarfilm erkundet die kreative Energie dieser Künstler/innen und ihre Fähigkeit, die Grenzen von Kunst und Sichtbarem zu verschieben.
In Kombination aus Archivmaterial und Animation erzählt „Strahlen“ (28.000 Euro, Juliane Ebner) der Mecklenburger Animationsfilmemacherin Juliane Ebner die Geschichte einer Gruppe ostdeutscher Künstler/innen. In ihrem Mittelpunkt die Malerin Käthe Ebner, die unerwartet ums Leben kommt.
Der Dokumentarfilm „Was bleibt ist Liebe – vom Leben mit der Trauer“ (150.000 Euro, Clip Film- und Fernsehproduktion) von Anja Umland handelt von der plötzlichen Erkrankung und dem Tod ihrer Mutter. Der Film zeigt ihre Reise durch Deutschland, um sich mit den Themen Tod und Trauer sowie ihrer Bedeutung in unserer Gesellschaft auseinanderzusetzen.
Förderung erhalten zudem drei Spielfilm- und ein Dokumentarfilmprojekt für die Stoffentwicklung. Zwei Beispiele.
Aelrun Goette erzählt in „Palucca“ (20.000 Euro) die Geschichte der 51-jährigen Weltklasse-Tänzerin Gret Palucca, die nach einem Autounfall mit dem Verlust ihrer Karriere konfrontiert ist. László, ein widerständischer Tänzer soll sie zurück an die Spitze bringen. Doch er hat seine eigenen Vorstellungen von Freiheit.
Im Spielfilm „Vierunddreißigster September“ (20.000 Euro, Schiwago Film) von Autor Torsten Schulz wird der 67-jährige Walter fvon seiner Frau Hilde erschlagen, überlebt jedoch. Er findet sich zwischen den Toten und den Lebenden wieder, ohne kommunizieren zu können. Regie soll Matti Geschonneck führen, mit dem Torsten Schulz bereits für die Verfilmung seines Romans Boxhagener Platz zusammenarbeitete.